
Marktkommunikation
Wir sind Spezialisten in der energiewirtschaftlichen Marktkommunikation.
Worum geht es dabei?
Gleich vorab: Es bleibt kompliziert
Unter dem Begriff Marktkommunikation, kurz MaKo, wird der elektronische, standardisierte Austausch von Dateien zwischen den Marktteilnehmern am deutschen Energiemarkt verstanden. Die Marktkommunikation (MaKo) ist das „Spinnennetz“ des deutschen Energiemarktes für die komplexen Melde- und zukünftig auch Abstimmungsprozesse in den Bereichen Verbrauch, Produktion, Speicherung und Verteilung. Typische Geschäftsprozesse sind Stammdatenänderungen, Lieferantenwechsel, Zählerstandübermittlungen oder Netznutzungsabrechnungen. Ein funktionierender, im besten Fall automatisierter Datenaustausch zwischen Erzeugern, Händlern und Lieferanten, Netz- und Messstellenbetreibern sowie Bilanzkreisverantwortlichen ist die Grundlage für alle Bestrebungen, eine zunehmend dezentrale und volatile Energieerzeugung zu beherrschen und die Klimaziele zu erreichen. Hierfür braucht es eine umfassende Digitalisierung. Die energiewirtschaftliche Marktkommunikation gilt als schwierig zu verstehen, technisch anspruchsvoll und von Regularien geprägt. Und sie wird immer komplizierter, weil immer mehr Marktteilnehmer in immer komplexeren Prozessen immer mehr Daten austauschen. Kluge Software-Lösungen sind unabdingbar.
Entstehung und wichtige Regularien
Mit der Liberalisierung des Energiemarktes 1998 in Deutschland entstand die Notwendigkeit, die Kommunikation zwischen den Marktteilnehmern wie Netzbetreibern, Energieversorgungsunternehmen, Bilanzkreisverantwortlichen und Messstellenbetreibern zu standardisieren. Im Jahr 2006 legte die Bundesnetzagentur (BNetzA) erstmals einheitliche Prozesse und Datenformate fest. Den Anfang machten die "Geschäftsprozesse zur Kundenbelieferung mit Elektrizität" (GPKE) für den Strommarkt, gefolgt von den "Geschäftsprozessen Lieferantenwechsel Gas" (GeLi Gas) im Jahr 2008. Als Datenformat wurde EDIFACT definiert, wobei die Übertragung zunächst per E-Mail erfolgte. Weitere Prozesse wie GABi Gas und MaBiS (Regeln zur Bilanzierung im Gas- bzw. Strombereich) sowie WiM (Geschäftsprozesse im Messwesen) kamen hinzu. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) entwickelt in der Projektgruppe EDI@Energy einheitliche Datenformate für die Marktkommunikation, die bis zu zweimal jährlich von der Bundesnetzagentur veröffentlicht werden.
Zentrale Prozesse der Marktkommunikation
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Lieferantenwechsel: Der Wechsel des Energieanbieters durch den Kunden wird durch standardisierte Prozesse wie GPKE und GeLi Gas geregelt. Diese Prozesse stellen sicher, dass der Wechsel reibungslos und innerhalb festgelegter Fristen erfolgt. ​
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Messwesen: Die Wechselprozesse im Messwesen (WiM) umfassen Prozesse im Messstellenbetrieb, wie Gerätewechsel und Messdatenerfassung. Sie regeln den standardisierten Austausch von Messdaten zwischen den Beteiligten und fördern die Integration intelligenter Messsysteme.
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Bilanzkreisabrechnung: Die Prozesse zur Bilanzierung von Energiemengen, bekannt als MaBiS, sorgen für eine genaue Abrechnung zwischen den Marktteilnehmern und gewährleisten die Netzstabilität.
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Erzeugung: Prozesse im Zusammenhang mit der Zuordnung von Erzeugungsanlagen an aufnehmende Lieferanten in der Direktvermarktung (geregelt in den MPES).
Beteiligte Marktrollen
Damit die Marktkommunikation im deutschen Energiemarkt hinsichtlich gesetzlicher, regulatorischer und technischer Vorgaben funktioniert, hat der BDEW ein Rollenmodell entwickelt. Die wichtigsten Rollen mit ihren Verantwortlichkeiten sind:
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Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB): Sie betreiben die Hochspannungsnetze und sind für die Systemstabilität verantwortlich.​
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Verteilnetzbetreiber (VNB): Diese Akteure kümmern sich um eine gleichmäßige Verteilung der Energie an die Endverbraucher und den Betrieb und die Stabilität der lokalen Netze.​
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Lieferanten (LF): Sie versorgen die Endkunden mit Energie und sind Vertragspartner der Verbraucher.​
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Messstellenbetreiber (MSB): Sie sind für den Einbau, den Betrieb, die Ablesung und die Wartung von Stromzählern zuständig. Ihnen kommt durch diese „Datenhoheit“ eine wachsende Bedeutung zu.
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Energieserviceanbieter (ESA): Sie analysieren und verarbeiten Messwerte und bieten auf dieser Grundlage ihren Kunden Plattformen und Systeme für Energieeffizienz an.
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Bilanzkreisverantwortliche: Ihre Aufgabe ist es, die Balance zwischen Einspeisung und Verbrauch innerhalb eines Bilanzkreises sicherzustellen.​
Halbjährliche Updates
Die MaKo-Prozesse der Marktteilnehmer werden von der Bundesnetzagentur (BNetzA) kontrolliert und gesteuert, jeweils in Festlegungs- und Konsultationsverfahren mit Unternehmen und Verbänden. Zweimal jährlich zum 1. April und 1. Oktober („Formatwechseltermine“) geben Bundesnetzagentur und Branchenverband BDEW regulatorische Updates mit den dann gültigen Prozessen, Formaten und Regelungen heraus. Diese Weiterentwicklungen sind für die Marktakteure und insbesondere ihre Software häufig herausfordernd, IT-Systeme müssen dabei ebenso angepasst werden wie Prozesse. Insbesondere sind hier die Vorgabenpakete aus den sogenannten ‚MaKo2020‘ und ‚MaKo2022‘ zu nennen, die erhebliche marktrollenübergreifende Veränderungen der bestehenden Prozess- und Systemstrukturen mit sich gebracht haben. Übergeordnetes Ziel war jeweils die weiterführende Digitalisierung und Standardisierung von Prozessen in der Energiewirtschaft. Damit bringen diese Regularien aber auch große Potenziale für neue Geschäftsmodelle und insgesamt die Weiterentwicklung der Energiewirtschaft hin zur Dekarbonisierung und Erreichung der Klimaziele mit sich.
Mako365 für eine funktionierende Marktkommunikation
Das ist unser Job: Die Prozesse der Marktkommunikation sollten einfach, zuverlässig und automatisiert im Hintergrund laufen, damit sich die Unternehmen der Energiewirtschaft auf ihr eigentliches Geschäft konzentrieren können. Deshalb bieten wir Unterstützung in drei Feldern:
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Kompetente Beratung für alle Marktakteure durch langjährig in der MaKo erfahrene Experten
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Prozessunterstützung durch unser hochqualifiziertes Operations-Team, das remote in den Systemen unserer Kunden arbeitet, unterstützt und entlastet
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Unsere Software-Plattform MakoFlow, die wir von Grund auf für die Bedürfnisse der MaKo-Akteure entwickelt haben – cloudbasiert, als schlanke, flexible Software-as-a-Service Lösung mit leicht andockbarer API-Architektur
Wir sind immer auf der Höhe der Anforderungen des Marktes, des Gesetzgebers und der Bundesnetzagentur (BNetzA). Neue Vorgaben setzen wir zeit- und fristgerecht um, sodass die Prozesse bei unseren Kunden laufen und Kosten gesenkt werden.